Ich hab‘ ja nichts gegen Radfahrer, aber….
Also ganz unter uns gesagt: Ich hab‘ ja nichts gegen Radfahrer. Viele von meinen besten Freunden sind Radfahrer. Aber es gibt nun mal Dinge, die dringend gesagt werden müssen. Reale Probleme, die in den Medien konsequent verschwiegen werden.
Seien wir uns ehrlich, die Radfahrer verdrängen mit der Zeit mehr und mehr uns unbescholtene, besorgte Innsbrucker FußgängerInnen. Man kann fast über keine Brücke mehr gehen, ohne von einem dieser Radfahrer über den Haufen gefahren zu werden. Und was tut die Politik? Sie unterstützt ein derartiges Verhalten auch noch. Ja schaut euch doch mal um! Überall wird das Fahrradnetz ausgebaut. Und was wird bitte für uns einfach Fußgänger getan? Sind wir den PolitikerInnen dieser Stadt etwa nichts mehr wert?
Ich wohne ja in Mühlau. Das bedeutet, dass ich so gut wie jeden Tag über die Mühlauer Brücke gehen muss. Radfahrer dürfen auf dieser Brücke am Gehsteig fahren. Aber anstatt vielleicht auch mal dankbar dafür zu sein, dass wir sie auf unserem Gehsteig gewähren lassen, ernten wir nichts als Geklingel und werden dann auch noch regelmäßig angemotzt, wenn wir nicht sofort zur Seite springen. So weit ist es gekommen in unserer Stadt.
Letzte Woche, das sag ich euch, da wurde eine Freundin vom Ex-Schwager meiner Großtante väterlicherseits fast von so einem Radfahrer überfahren, weil der nämlich einfach bei Rot über die Kreuzung gebrettert ist. Also echt, die glauben wohl, sie können sich hier alles erlauben. Und wir benachteiligten FußgängerInnen können, wenn das so weitergeht, bald keinen Fuß mehr vor die Türe setzen. Wie soll man sich da noch sicher fühlen? Es gibt in dieser Stadt nun mal Gesetze und Verkehrsordnungen, an die sich alle zu halten haben. Wer das nicht kapiert, der gehört sofort abgestiegen. Da kann er dann schauen, wie sich das anfühlt, auf sicherem Trittasphalt, äh trittsicherem Asphalt.
Ich seh‘ ja auch immer nur Einzelpersonen auf so einem Fahrrad. Ihre Familien lassen die in dem Moment einfach zu Hause zurück. Welcher Mensch tut denn sowas? Und neulich, da ist einer von denen dem Cousin brüderlicherseits meiner Schwiegermama in spe fast vors Auto gefahren, weil er während des Fahrens auf sein Smartphone gestarrt hat. Und, das glaubst du nicht, Ohrenstöpsel hatte der auch in den Ohren. Ich frage mich, warum die überhaupt ein Smartphone haben, wenn die sich als fahrbaren Untersatz nur ein Fahrrad leisten können. Oder sind die etwa gar nicht so arm und umweltbewusst? Ich will jetzt hier niemanden beschuldigen, aber es ist einfach an der Zeit, Fakten sprechen zu lassen.
Jetzt kommen sicher gleich wieder die Relativierer und sagen, dass man das nicht verallgemeinern kann, weil ja nicht alle Radfahrer gleich sind und dass es ja überall Ungustln gibt. Mag sein, aber für mich stehen diese Einzelfälle leider an der Tagesordnung.
Deshalb sage ich: Nehmt jetzt auf keinen Fall alles ernst, was in diesem Text steht. Aber tut mir bitte einen Gefallen: Wenn ihr demnächst mit dem Fahrrad, Auto, Bus, U-Boot, zu Fuß, mit der Straßenbahn, aufm Skateboard oder sonst wie unterwegs seid, verhaltet euch nicht wie egoistische Arschlöcher. Tuts friedlich sein und einander respektieren, dann gibt’s keine Probleme. Deal?
Dieser Text ist zuerst auf www.provinnsbruck.at erschienen.