Wie ich dich richtig loslasse…
Ich bin gerade wieder am Weg zurück zu mir, in meine Wohnung, als ich innehalte, weil mir auffällt, dass irgendwas nicht richtig ist…
Ich bin gerade wieder am Weg zurück zu mir, in meine Wohnung, als ich innehalte, weil mir auffällt, dass irgendwas nicht richtig ist…
Im Nachhinein betrachtet ist es nicht einfach, alles auf den einen Punkt zusammenzuführen, den einen bedeutenden Vorfall oder die eine schwere Krise. Hinter mir lagen ein paar Jahre, in denen das eine auf das andere gefolgt war – vieles ist zerbrochen. Mit Leibeskräften habe ich versucht, loszulassen, was nicht zu retten war, und zusammenzuhalten, was ich (noch) nicht loslassen konnte.
Ich stehe hier an der Fensterfront und blicke in die Ferne. Es ist später Nachmittag, das Licht fällt angenehm sanft herein. Abgekämpft und müde von einem langen Tag, der noch kein Ende nehmen wird, bin ich hierher gekommen, um ein wenig nachzudenken.
Der Pub im Herzen von Dublin ist voll mit Menschen, überall wird getrunken, getanzt, gesungen und gelacht. Meine Freundin und ich sind so ziemlich die einzigen, die am Rand sitzen und uns das Spektakel einfach in aller Ruhe anschauen. Direkt vor uns bemerke ich ein Pärchen, von dem ich meine Augen nicht mehr lassen kann. Sie stehen einander gegenüber, halten sich an den Händen und versuchen sich in irischen Tänzen, wobei der Typ einfach dauernd über seine eigenen Füße stolpert. Es fesselt mich förmlich, ihnen zuzusehen, wie spielerisch sie miteinander Spaß haben, während es zwischen ihnen so laut knistert, dass jede auch noch so verletzte Seele sofort aufspringen und sich frisch verlieben möchte.
Es ist Mittagszeit, ich sitze im Bus. Außer mir sind da nur ein paar ältere Menschen – ja, sogar noch älter als ich. Es ist ruhig irgendwie. Die Ruhe nimmt jedoch ein abruptes Ende, als der Bus an einer Schule hält, wo bereits Dutzende Halbwüchsige warten.
Nicht nur politisch war 2019 ein sehr bewegtes Jahr. 365 Tage voller Veränderungen, wunderschöner Momente, Probleme, Ärgernisse, erreichter Ziele und neu entdeckten Leidenschaften liegen hinter uns. Vieles davon war ganz großartig, manches überraschend, und einiges ist vielleicht nicht ganz so gelaufen, wie wir es uns gewünscht hätten, aber hey, 2020 winkt eh schon mit neuen Chancen und Möglichkeiten um die Ecke.
Ich gehöre zu jenen Menschen, die sich in einer minimalistischen Umgebung so richtig wohlfühlen. Zu viel Krempel macht mich nervös und so veranstalte ich regelmäßige Ausmistaktionen, um mir selbst nicht nur ein gutes Gefühl zu geben, sondern auch die Illusion aufrechtzuerhalten, ich hätte mein Leben im Griff.
„Zwischen uns muss sich nichts ändern“, rufst du mir durch den dichten Wald zwischen unser beider Wege zu, kurz bevor wir uns nicht mehr sehen…
Der Zauber ist vorüber. Das Glitzern und Funkeln der Weihnachtszeit ist verflogen und auch der Schwefelgeruch nach dem Feuerwerk in der Silvesternacht berührt dich irgendwie nicht mehr. Sehnsüchtig denkst du daran zurück, wie aufregend das alles früher war.